Aktivitätswoche 2012

Bruchmühlbach-Miesau: Westpfälzer Amateurfunker veranstalten eine Aktivitätswoche und suchen Nachwuchs

Von Michael Böhm

Mit einer „Aktivitätswoche” machen die rheinland-pfälzischen Amateurfunker in diesen Tagen auf ihr Hobby aufmerksam. In Bruchmühlbach-Miesau haben die Funkfreunde ihren Sitz unter dem Dach des Vereinshauses, wo sie noch bis 7. Januar beinahe rund um die Uhr Kontakte zu Gleichgesinnten rund um den gesamten Erdball suchen. Denn Funkamateure sind ein geselliges Völkchen, das seine Freundschaften oft über Jahrzehnte pflegt.
Eigentlich wollte er sich mit seinem Wohnwagen zu Silvester auf den Scharrhof bei Gerhardsbrunn stellen, weil dort der Empfang besser ist. Aber dann kam eine Erkältung dazwischen, und jetzt sitzt Kurt Müller unter dem Dach des Vereinsheims in Miesau. Von hier aus organisiert der 66-Jährige einen Höhepunkt im Jahreskalender seines Vereins: Von 1. Januar, null Uhr, bis Samstag, 7. Januar, Punkt 23 Uhr 59, haben die rheinland-pfälzischen Amateurfunker ihre so genannte Aktivitätswoche.
„Mit dieser Woche verfolgen wir zwei Ziele”, erläutert Müller. „Zum einen möchten wir auch diejenigen Amateurfunker aktivieren, bei denen das Hobby vielleicht etwas eingeschlafen ist. Außerdem wollen wir unsere Funk-Frequenzen in Bewegung halten, bevor andere Interessenten uns die streitig machen.” Denn diese Frequenzen, ob im UKW-Band oder anderswo, sind auch für die Industrie unter Umständen wertvoll. Sie werden von der Bundes-Netzagentur vergeben und können jederzeit neu verteilt werden.
Kein Wunder, dass die Lautsprecher unterm Dach des Vereinsheims derzeit keine Ruhe geben. Immer wieder melden sich leicht blecherne Stimmen aus dem Äther, Kurt Müller antwortet dann mit der Chiffre „DK3DY”. Das ist seine  persönliche Kennung, nur gültig und verstanden in der Welt der Amateurfunker. Seit mehr als vier Jahrzehnten frönt der gelernte Funk- und Radiotechniker diesem Hobby. Er war der Erste, der in den 60er Jahren in seinem Heimatort Miesau eine Funkstation zusammenbaute und im Haus der Schwiegereltern aufstellte.
„Heute hat der Distrikt Rheinland-Pfalz, zu dem die Ortsgruppe Westpfalz gehört, rund 1900 Mitglieder”, berichtet der Vorsitzende Hartmut Schäffner. Der 62-Jährige war früher Polizist, zuletzt in der Autobahn-Wache in Kaiserslautern, er wohnt in Ramstein-Miesenbach. Er vertritt die Rheinland-Pfälzer auch im Deutschen Amateur Radio Club (DARC), der bundesweit etwa 41.000 Amateurfunker organisiert. Die Mehrheit der Mitglieder ist männlich und nicht mehr ganz jung – und man ist, wie viele andere Vereine auch, auf der Suche nach neuen Mitgliedern.
Wie kann so etwas gelingen im Zeitalter von Internet, wo elektronische Kommunikation ganz anders läuft? „Ein gutes Mittel sind unsere Field-Days, die wir jeden Sommer veranstalten”, sagt Müller. Dann ziehen die Amateurfunker mit ihren Geräten und  Antennen irgendwo auf eine Wiese, bauen Zelte auf und laden Kinder aus der Umgebung ein. Im Grünen und bei meist schönem Wetter erklären sie dann, wie die Funkerei so funktioniert. „Besonders beliebt sind die Fuchsjagden”, erläutert Müller, „da müssen die Kinder mit Peilgeräten einen versteckten Sender suchen. Wer ihn zuerst findet, bekommt eine Urkunde.” Und manchmal sind die jungen Menschen anschließend fasziniert von der Welt der Ätherwellen.
Auf den ersten Blick ist Amateurfunk ein eher einsames Hobby: Mann oder Frau sitzen mit Funkgerät und  Antenne auf dem Dachboden. Zwar im Kontakt mit der ganzen Welt, aber eben nur akustisch. „Doch das ist oft nur der Anfang von Freundschaften, die manchmal über Jahrzehnte halten”, schwärmt Müller und erzählt von seinen jährlichen Reisen auf die Funker-Fachmesse in Friedrichshafen, der größten in Europa: „Da trifft sich meine Frau immer mit einer Japanerin, die wir über den Funk kennengelernt haben und die sogar Deutsch spricht.“
Denn Deutsch, das wissen nicht viele, ist eine oft gehörte Sprache im weltweiten Netz der Amateurfunker. „Wir haben zum Beispiel einen Freund, der früher hier in Miesau gewohnt hat und jetzt in Australien lebt”, berichten Müller und Schäffner. „Von Zeit zu Zeit haben wir Funkkontakt, vor ein paar Jahren hat er uns in seiner alten Heimat besucht.” Und bis heute ist es üblich, dass sich zwei Funker ihren Kontakt  per Postkarte bestätigen. Diese Kärtchen sind oft fantasievoll gestaltet und haben durchaus Sammlerwert. „Ich habe drei große Kartons voll”, verrät Kurt Müller schmunzelnd.
Es dürften noch ein paar Karten mehr werden, bis die „Aktivitätenwoche” der Miesauer Amateurfunker am Samstag um kurz vor Mitternacht zu Ende geht. Wie am laufenden Band kommen Meldungen aus Nah und Fern rein, die von „DK3DY” beantwortet werden. Dabei herrscht ein freundschaftlicher Ton. Miteinander über den Äther sprechen: Das dürfte doch etwas  persönlicher sein als hunderte von „Freunden” in Facebook zu haben.

Kleinanzeigen Plattform installiert

Heute habe ich einen privaten Kleinanzeigenmarkt auf www.amateurfunk-westpfalz.de installiert.

Um diese nutzen zu können, müsst ihr registrierte Benutzer sein. Die Registrierung findet Ihr im Menü rechts…

Viel Spaß damit

Ferienprogramm des DARC OV Westpfalz

Welche Funksignale schwirren so um uns herum ?
Was kann man mit kleinem Aufwand alles empfangen ?
Wie funktioniert Amateurfunk ?
Wenn Dich diese Fragen interessieren und Du mindestens 12 Jahre alt und technisch interessiert bist, bist Du beim Ferienprogramm des DARC Ortsverbandes Westpfalz genau richtig.
Denn hier wirst Du die Antworten darauf finden.
Über 2 Stunden werden wir verschiedene Funksignale empfangen und decodieren. Z.B. Daten von Flugzeugen die über uns fliegen, Wetterkarten die von Satelliten gesendet werden, und und und.
Auch bieten wir Dir die Möglichkeit auf Kurzwelle Kontakt zu Funkamateuren aufzunehmen… und das sogar in fernen Ländern.
Wo: Mehrgenerationenhaus Ramstein
Wann: 05.08.2017 ab 16:00 Uhr
Anmeldung bei Mario Theiß, 0176 / 39860048 oder dk5vq@dk5vq.de

Nachlese zum K39 Fieldday 2017

Unser Fieldday startete am Freitag den 07.07.2017 mit dem Aufbau. Gegen Nachmittag trafen dann bereits erste Gäste ein und man unterhielt sich über dies und jenes. Bei wunderschönem Sommerwetter fand dann abends der OV-Abend auf dem Fielddaygelände, der Grillhütte Heidenburg in Oberstaufenbach, statt. Anschließend ging es nahtlos in den gemütlichen Teil über.

Der Samstag war dann voll dem Antennenbauprojekt „Endgespeiste resonante Mehrband-Drahtantenne“ gewidmet. Ich war in der Vorbereitungszeit unsicher, ob ein solches Projekt überhaupt Anklang finden würde. Doch meine Zweifel sollten sich nicht bestätigen. Ca. 30 Gäste waren angereist um sich das mal anzuschauen. 10 von 12 vorangemeldeten „Selbstbauern“ waren tatsächlich hier, einer hatte leider einen Bereitschaftseinsatz und konnte nicht teilnehmen. Ich stellte das Projekt und die geplante Antenne vor und dann ging es auch schon los. Es wurden die Übertrager und Spulen gewickelt, Anschlüsse und Befestigungen verschraubt und schließlich alles gelötet und die Drähte grob abgelängt. Einer half dem anderen, man kam ins Gespräch und hatte Spaß. Kurzentschlossen machte auch ein Funkkollege aus dem CB Bereich mit und wir bauten seine Antenne für 27 MHz. Als die ersten mit den mechanischen Arbeiten fertig waren, begannen wir Antenne für Antenne aufzubauen und mittels Antennenanalyzer abzugleichen. Alle Antennen funktionierten auf Anhieb, was jedem ein stolzes lächeln entlockte. Die letzte Antenne war dann um 20:00 Uhr fertig abgeglichen und kaum einer merkte, wie schnell die Zeit verging.

Der Samstag endete dann tief in der Nacht am Lagerfeuer.
Am Sonntag gegen Mittag war dann alles wieder abgebaut und verstaut. Der Fieldday 2017 war zu ende…

Dieser Fieldday hat mir und unserer Truppe eindrucksvoll gezeigt, wie  Hamspirit gelebt und die Aktivität gefördert werden kann. Wir stehen nun nicht mehr vor der Frage, ob wir im nächsten Jahr wieder einen Workshop anbieten sollen. Die einzige Frage ist, welchen Workshop wir anbieten werden ! Es ist keine Floskel… Amateurfunk verbindet !

Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Teilnehmern, Gästen und vor allem bei meinem Team für das tolle Engagement und den Einsatz bedanken. Zu den Gästen und Teilnehmern gehörten unter anderem Mitglieder aus den Ortsverbänden K27, K54, K03, K09, K19, K35, Q02 und Q07 und, was mich besonders freut, auch Nichtmitglieder die sich ein positives Bild vom angeblich doch so verstaubten DARC machen konnten. DANKE

vy 73 de Mario, DK5VQ – OVV K39